SV Deuchelried Damen I

Wer hätte das gedacht? 

Nach einer hochspannenden Relegation in Weinheim triumphieren die Deuchelrieder Damen in der Relegation und holten sich das noch freie Ticket für die Oberliga Baden-Württemberg. Was war das für ein Saison-Endspurt! Pokalsieg in Ottenau, Vizemeisterschaft der Verbandsoberliga Gr. 2 im Endspurt und nun der Triumph in Weinheim! 

Die 3 Teams, TTFS Hohberg I (Ortenaukreis) als Vizemeister der Verbandsoberliga Gr. 1, der SV Deuchelried I als Vizemeister der Verbandsoberliga Gr. 2 und der favorisierte TTV Weinheim-West II als 7.-platzierter der Oberliga Baden-Württemberg, duellierten sich in der Weinheimer Heidi-Mohr-Sporthalle jeder gegen jeden um den sicheren Oberliga-Platz für die kommende Saison. Die Weinheimerinnen erhielten als Oberligist das Heimrecht und so machten sich die Deuchelriederinnen aus dem südlichsten Bezirk auf den langen Weg bis an die hessische Grenze und es sollte sich lohnen! Das ganze Turnier mit 3 auf Augenhöhe spielenden Teams entwickelte sich zu einem regelrechten Krimi. In allen 3 Partien mit jeweils 10 Matches entschied immer erst das letzte Einzel über Sieg, Niederlage oder Remis. Von 20 Spielen der Deuchelriederinnen gingen allein 10 Partien in den finalen 5. Entscheidungssatz.

Das erste Spiel konnten die Weinheimerinnen gegen die TTSF Hohberg nach wechselnden Führungen und 3:4 Rückstand noch drehen und knapp mit 6:4 für sich entscheiden, ein erster kleiner Vorteil, der nun für Hohberg und Deuchelried den Druck erhöhte.

Ein toller Start mit 2:0 in den Doppeln brachten dem SVD-Team gegen das Hohberger Quartett einen guten Einstieg. Nina Handlos/Agnieszka Ochmann (3:1) agierten großartig gegen Lena Fritz/Sabrina Himmelsbach. Anne Dufner/Anja Egeler (3:2) konnten gegen Petra Schmidt/Valeria Laitenberger nachziehen. Die folgenden ersten 3 Einzel-Partien waren hochumkämpft. Agnieszka Ochmann (2:3) schaffte es gegen die Nr. 1 (Lena Fritz) in den Entscheidungssatz den sie dann doch noch abgeben musste. Nina Handlos (3:2) konnte sich im Duell der beiden Youngster gegen Sabrina Himmelsbach für die letzte Niederlage beim Pokal revanchieren und brachte ihr Match nach zwischenzeitlichem Gleichstand gut über die Ziellinie. Anja Egeler (2:3) ging gegen Petra Schmidt zunächst mit 2:1 in Führung bevor ihre Gegnerin wieder zurück in Spiel fand und für Hohberg den 2:3 Anschlusstreffer erzielte. Anne Dufner (3:1) gelang es nun nach einer Anlaufphase gegen Valeria Laitenberger das wichtige 4:2 zu erzielen. Die Hohbergerinnen kämpften sich aber zurück in die Partie als sie im Spitzenpaarkreuz jeweils ein 1:2 drehen konnten und in beiden Partien knapp den Entscheidungssatz für sich verbuchten. Nina Handlos (2:3 gegen Lena Fritz) und Agnieszka Ochmann (2:3 gegen Sabrina Himmelsbach) mussten den Ausgleich zulassen. Dann spielte das hintere Paarkreuz groß auf. Anne Dufner (3:0 gegen Petra Schmidt) und Anja Egeler (3:0 gegen Valeria Laitenberger) holten ihre Spiele ohne Satzverlust und damit den knappen 6:4 Sieg. Somit war Hohberg trotz starker Leistungen raus. Wer genau hinschaute konnte erkennen dass bei Spielgleichstand mit Weinheim ein kleiner Satzvorteil für Deuchelried entstanden war (26:18 zu 22:17) was am Ende noch entscheidend sein sollte.

Jetzt galt es gegen die favorisierten Weinheimerinnen dran zu bleiben. Die Doppel brachten eine Punkteteilung. Anne Dufner/Anja Egeler (2:3) unterlagen Sabine Jakoby/Sabine Weil. Nina Handlos/Agnieszka Ochmann (3:1) konterten gegen Kathrin Weigelt/Heike Fuhrmann. Vorne konnten sich die Weinheimerinnen nun absetzen als Nina Handlos im Entscheidungssatz Sabine Jakoby ziehen lassen musste und Agnieszka Ochmann (1:3) nach Satzführung gegen Carolin Reisig etwas den Faden verlor. Anne Dufner (3:2) hielt das Team gegen Sabine Weil mit ihrem 5-Satz-Sieg im Spiel. Als Anja Egeler (1:3) gegen Kathrin Weigelt nach dem engen 4. Satz das 2:4 zulassen musste war man gehörig unter Druck geraten. Doch die Deuchelriederinnen fighteten großartig zurück. Nina Handlos (3:0) fegte Carolin Reisig vom Tisch. Agnieszka Ochmann (3:2) behielt im Entscheidungssatz gegen Sabine Jakoby diesmal eindeutig die Oberhand und konnte zum 4:4 ausgleichen. Anne Dufner (3:1) erzielte nun mit einer starken Leistung gegen Kathrin Weigelt das 5:4. Obwohl Anja Egeler nach spannenden 3 Sätzen (13:15, 9:11 und 11:13) Sabine Weil gratulieren musste durfte man am Ende jubeln, denn nach dem 5:5 mit 21:21 Sätzen mit Punkt- und Spielgleichstand kam nun wieder der Satzvorteil der ersten Partie ins Spiel, der die überglücklichen Deuchelriederinnen endgültig in die Oberliga katapultierte.

Dies ist nach dem 4. Platz bei den Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschafen 2002 in Kellinghusen für das Deuchelrieder Tischtennis der nächste größte Erfolg.

 

Walter Frick